Unsere 10 Costa Rica Highlights
- Olivier
- 19. Mai 2021
- 7 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 3. März 2022
Costa Rica ist ein wunderschönes Land, in dem wir fast zwei Monate verbracht haben. In dieser Zeit haben wir viel gesehen und es ist enorm schwierig zu sagen, was davon das Beste war! Wir haben es aber trotzdem versucht und eine Liste von Orten und Erlebnissen zusammengestellt, die uns besonders im Gedächtnis geblieben sind. Here we go!
Cahuita National Park
Der Cahuita National Park im gleichnamigen Örtchen Cahuita, nahe Puerto Viejo, hat uns sehr beeindruckt! Mit seiner Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten, dem dichten Regenwald und gleichzeitig super schönen Stränden hat er einiges zu bieten. Im Vergleich zu anderen Parks dieser Art muss man im Cahuita nicht besonders viel Glück haben, um Tiere zu sehen – so unsere eigene Erfahrung und auch die vieler anderer Costa Rica Besucher. Über den Cahuita haben wir einen separaten Beitrag geschrieben – hier geht’s zum Beitrag!

Jaguar Rescue Center
Das am Punta Cocles (bei Puerto Viejo) gelegene Jaguar Rescue Center ist eine Einrichtung, die Wildtiere aufnimmt, die verletzt, ausgesetzt, misshandelt oder beschlagnahmt wurden und kümmert sich um ihre Rehabilitierung. Anzutreffen gibt es die verschiedensten Tiere, z.B. Faultiere, Papageien, Schlangen, Krokodile, Wildkatzen und noch viele mehr. Das Center bietet Touren in Spanisch und Englisch an, auf denen man mehr über die Tiere und ihre Geschichten erfahren kann. Einige der tierischen Bewohner können nach ihrer Genesung wieder ausgewildert werden, andere wiederum sind den Rest ihres Lebens auf Hilfe angewiesen. Wir sind froh, dass sich jemand um diese Lebewesen kümmert! Die Tour war äusserst interessant und wir konnten einigen in Costa Rica heimischen Tieren sehr nahe kommen.
Sanatorio Durán
In der Provinz Cartago, unweit der Hauptstadt San José, liegt das berüchtigte Sanatorio Durán, eine verlassene Heilanstalt für Tuberkulosekranke. Die Einrichtung wurde in den 50er-Jahren geschlossen und steht seit Beginn der 60er leer. Leer ist aber nicht gleich leer, zumindest wenn man den Geschichten der Einheimischen Glauben schenkt. Man berichtet von unerklärlichen Erscheinungen, wie zum Beispiel von wie Nonnen gekleideten Frauen, die durch die verlassenen Gänge laufen. Die Nonnen waren früher im Sanatorium beschäftigt und haben sich um die Kranken gekümmert. Andere sprechen auch von kalten Brisen, gefolgt vom Erscheinen eines kleinen Mädchens. Gewiss, das sind wahrscheinlich nur sogenannte „urbane Legenden“, das ändert aber nichts daran, dass die alten Gebäude sehr unheimlich wirken können.
Einige Bereiche der Anlage sind gesperrt, aber die begehbaren Teile sind schon recht eindrücklich. Abgesehen von der Grusel-Atmosphäre ist der Ort wie gemacht für Fotoshootings – vielleicht auch genau deswegen! Ich wollte da zuerst gar nicht hingehen, ich habe nämlich eine starke Abneigung gegenüber allem, was nur annähernd mit Übernatürlichem zu tun hat. Am Ende bin ich dann aber doch mitgekommen und habe überlebt! Nehmt das, Geister!

Playa Conchal
Wir haben in Costa Rica nicht allzu viele ideale Badestrände angetroffen. Das Land ist nicht zu Unrecht als Surferparadies bekannt, denn die Brandung ist an vielen Stränden so stark, dass das Badeerlebnis meist an den Schleudergang in einer Waschmaschine erinnert. Vielerorts wird auch ausdrücklich davor gewarnt, baden zu gehen, wegen den gefährlichen Rip Currents – also Strömungen, die dich ohne Vorwarnung ins Meer hinausziehen können.
Natürlich sind längst nicht alle Strände so, aber Playa Conchal ist eine ganz besondere Ausnahme! Türkisblaues Wasser, keine grossen Wellen, weisser Sand und jede Menge Bäume, die Schatten spenden. So stellt man sich die Karibik vor, dabei liegt Playa Conchal an Costa Ricas Pazifik-Küste. Hier kann man problemlos einen Nachmittag verweilen, baden, sich sonnen oder in der Hängematte im Schatten chillen. Um an diesen Strand zu gelangen empfiehlt es sich, den Weg über den angrenzenden Playa Brasilito zu nehmen und nicht in die Westin Hotelanlage „einzubrechen“, so wie andere Personen, deren Namen ich hier nicht nennen möchte, die das eventuell versehentlich gemacht haben…;-) Playa Conchal liegt nicht weit nördlich von Tamarindo in der Provinz Guanacaste.

Mistico Arenal Hanging Bridges Park
La Fortuna liegt etwas weiter im Landesinneren von Costa Rica und ist hauptsächlich bekannt für seine Nebelwälder und den Vulkan Arenal. Beides gibt es zu sehen im Mistico Arenal Hanging Bridges Park! Im Inneren des Parks schlängelt sich ein Pfad durch den dichten Wald, der saftig grün und wunderschön ist. Der Weg wird immer wieder unterbrochen von langen Hängebrücken, die hoch über dem Boden des Regenwaldes schweben. Von den Brücken aus bietet sich einem eine tolle Aussicht auf das Blätterdach des Waldes und, bei guter Sicht, auch auf den Arenal! Davon abgesehen gibt es eine Menge faszinierende Pflanzen und unfassbar hohe Bäume zu sehen. Auch Tiere gibt es hier, während unseres Besuches haben wir aber nur wenige gesehen, darunter Insekten, bunte Vögel, Tukane und einen Nasenbären.
In der ersten Hälfte unserer Wanderung hat es geregnet, das hat uns mit unseren Regenjacken aber nur wenig gestört. Der Pfad kann übrigens problemlos in Turnschuhen abgelaufen werden, bei Regen empfehlen wir aber trotzdem Schuhwerk, das mehr oder weniger Wasserabweisend ist. Beim Parkeingang gibt es eine Aussichtsplattform, von der aus man einen super Blick auf den Vulkan hat. Von da aus habe ich auch meine Drohne steigen lassen, um den Arenal aus einer anderen Perspektive sehen zu können. Der Vulkan selbst befindet sich übrigens in einer Flugverbotszone und das Fliegen innerhalb des Parks ist ebenfalls verboten, aber von der Plattform aus dürfte es in Ordnung sein. Zumindest hat mir die Parkleitung die Erlaubnis dafür gegeben - also am besten vorher fragen.


Die Fahrt von Samara nach Tamarindo
Hier geht es nicht um einen bestimmten Ort, sondern vielmehr um ein persönliches Erlebnis. Auf diesem Teil der Strecke waren wir mit einem Mietauto unterwegs, genauer gesagt mit einem monströsen Toyota Land Cruiser 4x4. Dieses riesige Fahrzeug hatten wir uns nicht ausgesucht, weil die Autovermietung aber einen Fehler gemacht hatte, bekamen wir den Wagen als kostenloses Upgrade. Zum Glück, wie sich herausstellte! Es gibt zwei Wege, wie man von Samará nach Tamarindo fahren kann – entweder entlang der Küste oder durch das Landesinnere. Wegen der Meersicht entschieden wir uns für die Küste.
Keine Ahnung, wie die andere Strecke ausgesehen hätte, aber diese hier war auf jeden Fall ziemlich schlecht befestigt an bestimmten Stellen! Genau genommen war da gar keine Strasse. Eigentlich war da nicht mal Land, sondern Wasser. An mehreren Stellen hörte die Strasse einfach auf und endete in einem Fluss! Und das waren keine kleinen Bäche, sondern richtig breite Flüsse. Die Tiefe des Wassers war unmöglich abzuschätzen. Einfach hindurchlaufen wollten wir auch nicht, da Costa Rica eine der weltweit grössten Krokodilpopulationen beheimatet. Beim ersten Fluss waren wir etwas ratlos und versuchten, mit langen Stöcken irgendwie herauszufinden, wie tief das Wasser war und ob wir da hindurchfahren könnten. Dieses Vorgehen brachte uns aber leider nicht weiter. Glücklicherweise kam irgendwann ein Einheimischer mit seinem Truck angerauscht und wir sahen zu, wie er einfach durch den Fluss raste, ohne vorher überhaupt anzuhalten. Da wussten wir, dass es machbar ist und versuchten es selbst – mit Erfolg!
Auf dem Weg kreuzten wir noch weitere grosse und ein paar kleinere Flüsse und es bereitete mir einen riesen Spass, einfach durch das Wasser zu brausen, ohne Rücksicht auf Verluste! Ein richtig geiles Gefühl und deswegen für mich ein persönliches Highlight.


Der Kolibri-Garten in Monteverde
Auch Monteverde ist bekannt für Nebelwälder und Hängebrücken, ähnlich wie La Fortuna. Es gibt jedoch auch noch andere besondere Orte dort, unter anderen der Kolibri-Garten. Der Name ist Programm, denn es handelt sich tatsächlich um eine kleine Grünanlage, in der mehrere Dutzend Kolibris herumschwirren. Wir lieben Kolibris, deswegen war das für uns ein Muss!
Im Garten sind überall „Futterstationen“ aufgehängt, damit die wildlebenden Vögel auch dort bleiben. Diese Stationen sind gefüllt mit gezuckertem Wasser, darauf stehen die Nektar liebenden Schleckmäuler (Schleckschnäbel?). Wenn man ruhig seine Hand neben eine dieser Stationen hält, setzen sich die kleinen leichten Kolibris sogar darauf. Das war definitiv ein cooles Erlebnis und wir konnten tolle Bilder machen!
Die Biolumineszenz-Tour in Santa Teresa
Biolumineszenz, wie man sie in Costa Rica beobachten kann, gibt es in dieser Form nur an wenigen Orten auf der Welt. Grund dafür sind die speziellen Umweltbedingungen, die dafür erfüllt werden müssen. Es gibt viele verschiedene Arten von Biolumineszenz und hier in Santa Teresa findet man sie in Form von kleinen leuchtenden Organismen, die im Wasser leben.

Wir haben an einer nächtlichen Kayak-Tour teilgenommen und konnten das Leuchtende Wasser in einer kleinen Meeresbucht beobachten – ein atemberaubendes Erlebnis! Wenn wir mit einem Paddel durch das Wasser fuhren, begann sofort alles zu leuchten und zu glitzern, weil die Organismen auf die Berührung reagierten. Wer mit dem Paddel auf das Wasser schlug, konnte sehen, wie überall leuchtende Wassertröpfchen hinabregneten. Ein wahrhaft magisches Spektaktel. Manchmal sah man sogar die Fische unter der Wasseroberfläche leuchten, weil sie durch ihre Bewegung die Organismen zum lumineszieren brachten! Auch am Ufer wurde fleissig geleuchtet, da tanzten nämlich hunderte von Glühwürmchen.
Es war ein unglaubliches und vermutlich "once in a lifetime" Naturschauspiel, das wir jedem empfehlen können, der in der richtigen Jahreszeit dorthin reist. Fotografieren oder Filmen ist dabei eher schwierig, weil es dunkel ist und Langzeit-belichtungen aus einem schwankenden Kayak beinahe ein Ding der Unmöglichkeit sind. Aber man muss auch gar nicht immer alles fotografisch festhalten. Hier reicht es vollkommen aus, die Schönheit der Natur auf sich wirken zu lassen. So etwas schönes hatten wir noch selten gesehen.
Die heissen Quellen in La Fortuna
In grünen, oft regnerischen La Fortuna gibt es viele Sehenswürdigkeiten. Dazu gehören auch die zahlreichen heissen Quellen. Costa Rica im Allgemeinen ist ein Land, das sehr viel vulkanische Aktivität aufweist, daher sind heisse Quellen keine grosse Überraschung. In La Fortuna gibt es besonders viele davon und man findet sie an fast jeder Ecke. Einige Quellen sind privat und gehören zu Hotels, andere wiederum sind frei zugänglich. Wir haben eine der kostenlosen Quellen besucht, wobei es eigentlich nicht einfach nur eine Quelle war, sondern ein ganzer Bach. Es ist ein komisches Gefühl, sich mit Badehose in einen Bach zu legen und das Wasser ist so warm wie in einer Badewanne! Damit rechnet man absolut nicht. Es war ein sehr cooles Erlebnis und eine Aktivität, die man problemlos auch bei schlechtem Wetter machen kann, denn im Wasser ist es ja schön warm. Leider lassen viele Leute bei den kostenlosen Quellen ihren Abfall zurück, was dem ganzen einen kleinen Dämpfer verpasst. Daher ein Appell an alle: Nehmt euren Müll wieder mit!

Der Besuch von Freunden
In Tamarindo haben uns zwei Freunde besucht und darüber haben wir uns riesig gefreut! Zu diesem Zeitpunkt waren wir zwar erst einen Monat unterwegs, aber es fühlte sich an, als hätten wir schon seit einer Ewigkeit keine bekannten Gesichter mehr gesehen. In den paar Tagen, die wir zusammen verbrachten, waren wir gemeinsam auf einem Vulkan, sind zusammen in Restaurants gegangen und haben am Strand gechillt. Das wahr echt cool, vielen Dank Janine und Tobi!

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